Bauhaus
Schulgebäude in Dessau – geplant von Walter Gropius
Gebäudeart/ Schulgebäude
Größe/ 12.275 m²
Fertigstellung/ 1926
Auftraggeber/ Stadt Dessau
Architekt/ Walter Gropius
Es ist leicht, sich die Architektur als eine hochmoderne Kunstform vorzustellen, bei der der Fortschritt immer geradlinig verläuft, aber tatsächlich gibt es viele moderne Gebäude, die Aspekte längst vergangener Architekturstile neu interpretieren und verwenden. Daher ist es oft ratsam, Beispiele für Designstile zu studieren, die nicht mehr in Mode sind, wie zum Beispiel den internationalen Architekturstil, der durch die Bauhaus-Schule im Stadtbezirk Dessau-Roßlau in Deutschland verkörpert wird.
Das Bauhaus wurde von dem legendären deutschen Architekten der Moderne Walter Gropius entworfen, der das Gebäude zur Gründung der neuen Bauhaus-Schule für Kunst, Design und Architektur nutzen wollte, nachdem eine ähnliche Schule in der nahe gelegenen Stadt Weimar aufgelöst worden war. Ziel des Entwurfsprojekts war es, die deutsche Industriekultur des frühen 20. Jahrhunderts mit der künstlerischen Tradition, die ihr vorausging, zu verbinden. Das 1926 fertig gestellte Gebäude wurde zu einer Ikone der modernistischen Architektur und gilt vielen als Höhepunkt des modernen europäischen Vorkriegsdesigns.
Die Schule besteht aus mehreren rechteckigen Betonstrukturen, die durch schmale Brückengänge miteinander verbunden sind, die es ermöglichen, von einem Flügel zum nächsten zu gelangen, ohne ins Freie zu gehen. Von oben betrachtet hat das Gebäude einen Kern, von dem mehrere Speichen ausgehen, an deren Ende jeweils ein Bauwerk steht. Die Fassaden der einzelnen Gebäude variieren ein wenig, wobei der Werkstattflügel größtenteils mit Glasfenstern verkleidet ist, durch die natürliches Licht einfällt. Dieses minimalistische Design aus Beton, Stahl und Glas, das einem bestimmten Zweck dient, macht es zu einem großartigen Beispiel für die moderne Architekturbewegung.
Im Laufe der Jahre hat diese Ikone der Moderne viel mitgemacht. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es beschädigt und musste ab 1965 teilweise wiederaufgebaut werden. Im Laufe der Jahrzehnte wurden weitere Renovierungen vorgenommen, um das Gebäude an moderne Bedürfnisse wie Klimaanlagen anzupassen, aber all dies geschah unter Beachtung der Regeln des Denkmalschutzes, die die architektonische Geschichte, die das Gebäude repräsentiert, respektieren.