Ozeaneum
Naturkundemuseum in Stralsund, geplant von Architekturbüro Behnisch & Partner
Gebäudeart/ Naturkundemuseum
Größe/ 17.400 m²
Fertigstellung/ 2008
Auftraggeber/ Deutsches Meeresmuseum Stralsund
Architekt/ Behnisch Architekten
Bei jedem Architekturprojekt gibt es eine Reihe von Hindernissen, die durch kreative Problemlösungen überwunden werden müssen. Dieser Aspekt kann sich jedoch erheblich verschärfen, wenn das Projekt in einem denkmalgeschützten Gebiet durchgeführt werden muss, in dem Gebäude und große Teile der umgebenden Infrastruktur nicht gestört werden dürfen. Dies ist der Fall beim Ozeaneum, einem ozeanographischen Naturkundemuseum in der Stadt Stralsund an der nordöstlichen Küste von Deutschland.
Das Ozeaneum liegt am Strelasund im historischen Hafenviertel von Stralsund und grenzt direkt an eine UNESCO-Welterbestätte. Das bedeutet, dass das Architekturbüro Behnisch & Partner aus Stuttgart, das hinter dem Entwurfsprojekt steht, seine Arbeit sehr sorgfältig ausführen und nicht nur die physischen Auswirkungen seines Projekts berücksichtigen musste, sondern auch, wie sich seine Vision in das etablierte kulturelle Umfeld einfügen würde. Zu diesem Zweck bezogen sie ein bestehendes historisches Lagerhaus in ihre Pläne ein, in dem die Verwaltungsbüros des Museums und ein Mehrzwecksaal für Bildung und öffentliche Veranstaltungen untergebracht werden sollten.
Aufgrund der Nutzung des Gebäudes als ozeanografisches Museum beschlossen die Architekten, ein Gebäude zu entwerfen, das die Symbolik des umgebenden Meeres stärker aufgreift als die geometrisch gleichförmigen Gebäude in diesem sehr alten Viertel und sich dennoch am Wasser wohlfühlt. Ihr Entwurf verwendet abgerundete Kanten und eine wirbelnde Form, die an das im Meer wirbelnde Wasser erinnert. Die Fassade des Gebäudes besteht aus großen weißen Bändern aus frei beweglichem Stahl, die aussehen, als würden sich die Segel eines Schiffes im Wind wiegen.
Dieses Meeresthema setzt sich in der Inneneinrichtung des Ozeaneums fort. Eine Wand aus raumhohen Fenstern, die um das Erdgeschoss des Gebäudes herum verläuft, lässt das Gebäude von allen Seiten mit natürlichem Sonnenlicht durchfluten. Der Eingangsbereich ist so gestaltet, dass die Besucher aus allen Richtungen leicht ein- und ausströmen können, genau wie das Wasser des Ozeans. Die Museumsausstellungen selbst sind in vier Abschnitte unterteilt und befinden sich alle im oberen Stockwerk des Gebäudes. Auf diese Weise kann jeder Saal individuell gestaltet werden, so dass er zu den jeweiligen Ausstellungen passt, die dort gezeigt werden.