Europäische Zentralbank – EZB
Bürogebäude in Frankfurt a.M., geplant vom Architektenbüro Coop Himmelb(l)au
Gebäudeart/ Bürogebäude
Größe/ 185.000 m²
Bauzeit/ 2008-2014
Baukosten/ 1,3 Milliarden EUR
Auftraggeber/ Europäische Zentralbank
Architekt/ Coop Himmelb(l)au, Wolf D. Prix
Die Stadt Frankfurt in Deutschland ist schon seit dem Mittelalter ein wichtiges Wirtschaftszentrum, als sie zum ersten Mal ihre weltberühmte Messe veranstaltete. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 erlebte Frankfurt einen neuen Aufschwung und wurde zum größten Finanzzentrum auf dem europäischen Festland und bei der Gründung der Europäischen Union als Sitz der neuen internationalen Regierungsbank ausgewählt. Seit 2015 ist die EZB – die Europäische Zentralbank in einem beeindruckenden Komplex aus zwei Hochhaustürmen untergebracht, der eigens für diesen Zweck gebaut wurde.
Die Türme der Europäischen Zentralbank EZB wurden von der österreichischen Architektengemeinschaft Himmelb(i)au entworfen. Die Architekten mussten das Projekt um die denkmalgeschützte Großmarkthalle aus dem frühen 20. Jahrhundert herum konzipieren, die seit 2004 leer stand. Um dies zu erreichen, sieht der Entwurf des Gebäudes zwei Türme vor, die um die Großmarkthalle herum aufgebaut sind, die renoviert wurde, um als Eingangshalle und zentrales Atrium für den gesamten Bürokomplex zu dienen. Auf diese Weise würdigt das Bauprojekt erfolgreich die Geschichte Frankfurts als Handelszentrum und unterstreicht gleichzeitig seine aktuelle Position als Zentrum des globalen Bankwesens und Handels.
Die Türme selbst sind eine wahrhaft beeindruckende Meisterleistung der Hochhaustechnik. Jeder Turm ist um seine Achse gedreht, wodurch eine einzigartige Spiralform entsteht, die sich je nach Blickwinkel verändert. Von Osten sieht der Komplex massiv und imposant aus, aber von Westen aus betrachtet, wirkt er viel schlanker und fließender. Die Türme sind mit verspiegeltem Glas bedeckt, das den Himmel um sie herum reflektiert, wodurch die verschiedenen Stimmungen, die der Turm vermitteln kann, je nachdem, wo und wann man ihn betrachtet, weiter variieren. Der Raum zwischen den beiden Türmen wird von einem gläsernen Atrium ausgefüllt, das die Struktur zusammenführt und einen Außenbereich schafft, der vor den kalten Wintern Frankfurts geschützt ist.