Elbphilharmonie
Konzerthaus in Hamburg, entworfen und geplant vom Architektenbüro Herzog & de Meuron
Gebäudeart/ Konzerthaus
Größe/ 125.512 m²
Bauzeit/ 2007-2016
Auftraggeber/ Freie und Hansestadt, ReGe Hamburg Project-Realisierungsgesellschaft mbH
Architekt/ Herzog & de Meuron
In den meisten Fällen ist die Architektur eine Kunstform der reinen Schöpfung. Zwar gibt es immer Einschränkungen und pragmatische Aspekte zu berücksichtigen, aber im Allgemeinen kann ein Architekt jede Struktur bauen, die er sich vorstellen kann. Daher ist es eine ungewöhnliche Herausforderung, wenn ein Architekt gebeten wird, ein Gebäude zu entwerfen, in das eine bestehende Konstruktion integriert wird. Der Designer muss herausfinden, wie er seine eigene künstlerische Vision am besten zum Ausdruck bringen kann, und zwar in einer Weise, die mit dem Ergebnis der Arbeit eines anderen Architekten vereinbar ist. Ein Beispiel für diese Art von Entwurfsprojekt ist die Elbphilharmonie in Hamburg, Deutschland.
Die Elbphilharmonie wurde von dem Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen. Sie wurden von Immobilienentwicklern kontaktiert, die den Kaispeicher A, einen 1963 errichteten, leer stehenden Speicher am Elbufer, gekauft hatten. Die Architekten von Herzog & de Meuron wurden gebeten, einen Konzertsaal zu bauen, der die Fassade des ursprünglichen Speichers einbeziehen sollte. Das Ergebnis war ein wirklich ehrgeiziges Projekt: Die Planer bauten eine völlig neue Struktur aus Glas und Stahl direkt auf das bestehende Backsteingebäude und erreichten damit eine Gesamthöhe von 26 Stockwerken. Das Dach dieser Glaskonstruktion ist wellenförmig und uneben, wie die Oberfläche des Ozeans. So entsteht ein deutlicher Kontrast zwischen der umfangreichen kommerziellen Geschichte des Hafenviertels und der modernen städtebaulichen Vision für das Gebiet, wobei beides gefeiert wird.
Die Elbphilharmonie besteht eigentlich aus drei separaten Konzertsälen. Der Hauptsaal bietet Platz für 2.100 Gäste, während die beiden anderen kleineren, experimentellen Säle jeweils 550 bzw. 170 Personen fassen. Neben diesen Aufführungsräumen enthält das Gebäude auch Wohnungen, eine Kongresshalle, Restaurants und ein Hotel. Auf diese Weise kann das Konzerthaus seine urbane Lage optimal nutzen, indem es viele verschiedene Nutzungsmöglichkeiten bietet, anstatt nur ab und zu ein Konzert zu veranstalten und die restliche Zeit leer zu stehen.